Nachdem Arvo Pärt 1980 aus dem sowjetischen Estland nach Österreich emigriert war, war Manfred Eicher der erste, der mit dem mittellosen Komponisten eine Platte produzierte. Sie erschien 1984 und hieß „Tabula rasa“, benannt nach dem Haupttitel. Zum achtzigsten Geburtstag des heute weltbekannten Pärt bringt ECM nun eine Auswahl aus den Aufnahmen der letzten dreißig Jahre heraus, Dokument einer Freundschaft zwischen Produzent und Komponist, wie sie im heutigen Betrieb selten geworden ist. Manche dieser Aufnahmen haben heute so etwas wie Kultstatus, nicht zuletzt dank der illustren Interpreten, die Eicher damals für die Aufnahmen mobilisierte: der Geiger Gidon Kremer, die Dirigenten Tõnu Kaljuste und Dennis Russell Davies, Gesangsensembles wie die Hilliards, Vox Clamantis oder der Estnische Philharmonische Kammerchor. Zauberhaft klingt das Klaviersolo „For Alina“ mit Alexander Malter, ein absolutes Highlight ist das Duo „Fratres“ mit Gidon Kremer und Keith Jarrett. In der Aufnahme von 1984 musizieren die Beiden das erste und einzige Mal miteinander. (ECM New Series 2454/55)