Sobrio hat wie die meisten Tessiner Bergdörfer im Lauf des 20. Jahrhunderts massiv an Bewohnern eingebüßt, 2016 waren es gerade noch achtzig. Doch nun ist neues Leben eingekehrt. „Villaggio della Musica“, Dorf der Musik, nennt es sich heute, und an einem Geländer am Dorfeingang hängt ein Transparent: Sobrio Festival. „Das phänomenale Musikdorf Sobrio“ weiterlesen
Kategorie: Themen
100 Jahre Bärenreiter-Verlag
Bärenreiter, ein führender deutscher Verlag für klassische Musik, wurde 1923 vom damals zwanzigjährigen Karl Vötterle in Augsburg gegründet. 1927 wurde der Firmensitz nach Kassel verlegt. In seinen Anfängen war er eng mit dem „Wandervogel”, der populären, in zahlreichen „Bünden“ organisierten Jugendmusikbewegung, verbunden. Das heutige Verlagsprogramm mit seinen Gesamtausgaben und Werken vom Barock bis zur Gegenwart entstand erst im Lauf der Jahre. „100 Jahre Bärenreiter-Verlag“ weiterlesen
Gisela Gronemeyer, ein Nachruf

Für viele war Gisela Gronemeyer einfach Frau Musica Nova und ihr Name ein Synonym für MusikTexte. Bei der Gründung der Zeitschrift vor genau vierzig Jahren war sie mit dabei, zusammen mit ihrem 2014 verstorbenen Ehemann Reinhard Oehlschlägel und den Rundfunkredakteuren Ulrich Dibelius und Ernstalbrecht Stiebler. „Gisela Gronemeyer, ein Nachruf“ weiterlesen
Die Apple Classical App

Am 28. März wurde die Apple Classical App freigeschaltet, und dort kann man nun zum Preis von 10,99 Euro monatlich Musik Werke von Hildegard von Bingen bis Wolfgang Rihm in zahllosen Interpretationen hören. Von Perotins Viderunt omnes sind 23 Aufnahmen vorhanden, Beethovens Fünfte gibt es in 1.265 Versionen, Schuberts Streichquintett wird 492 mal angezeigt, Stockhausens Mantra immerhin fünfmal. Die reinen Zahlen sind beeindruckend. „Die Apple Classical App“ weiterlesen
100 Jahre IGNM / ISCM

Die IGNM, die Internationale Gesellschaft für Neue Musik, hat für die Verbreitung der im 20. Jahrhundert entstehenden Musik eine wichtige Rolle gespielt. 2022 ist sie hundert Jahre alt geworden – Zeit, einen Blick auf ihre Geschichte zu werfen und nach ihrer heutigen Bedeutung zu fragen. „100 Jahre IGNM / ISCM“ weiterlesen
Musikverlag: Die alte Ballade von Geld und Geist
Was macht eigentlich ein Verleger? Ein altes Musiker-Bonmot lautet: Er verlegt die Partitur, so dass sie keiner mehr findet. Das witzige Wortspiel bezeichnet genau den Gegenstand, um den es bei einem Musikverlag geht: die Partitur. „Musikverlag: Die alte Ballade von Geld und Geist“ weiterlesen
Litauen 1990, ein Rückblick
Ende 1990 existierte in Litauen eine revolutionäre Situation. Die Lebensmittelläden waren leer, die Menschen gingen für die Freiheit auf die Straße und erwarteten täglich die Intervention der Sowjetarmee, das Parlament wurde mit Barrikaden geschützt. Und mitten in dieser explosiven Lage wurde in der Hauptstadt Vilnius ein Musikfestival veranstaltet. Das war vor 31 Jahren – eine lange Zeit, in der sich vieles verändert hat. Umso wichtiger scheint es, an diese Tage nochmals zu erinnern, als das Schicksal nicht nur Litauens, sondern aller Länder, die damals zu den sogenannten Satelliten der UdSSR gehörten, an einem dünnen Faden hing. Der nachstehende Bericht erschien am 15. Januar 1991 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. „Litauen 1990, ein Rückblick“ weiterlesen
Die Riddle Songs von Stef Conner und Hanna Marti
Unter den zahllosen kreativen Beiträgen, die während des Corona-Lockdowns im Netz gepostet wurden, ragen die Old English Riddle Songs von Hanna Marti und Stef Conner hervor. Die in altenglischer Sprache gesungenen Rätselsprüche befinden sich auf Youtube und sind in der Reihenfolge ihrer Entstehung sauber durchnummeriert: Week 1, Week 2 etc. Beendet werden sie meist mit dem Nachsatz: “In tempore pestilentiae MMXX”, in der Zeit der Seuche 2020. „Die Riddle Songs von Stef Conner und Hanna Marti“ weiterlesen
“Typisch weiblich”
Die Domestizierung der weiblichen Stimme in der Avantgarde des 20. Jahrhunderts
Der griechische Mythos liefert uns zwei Archetypen des Gesangs: Orpheus für die männliche und die Sirenen für die weibliche Stimme. Beide richten sich an das jeweils andere Geschlecht – eine klare, aber asymmetrische Polarität. „“Typisch weiblich”“ weiterlesen
Das Calancatal wird nicht entleert
Das Calancatal – italienisch Val Calanca – muss einem Städter vermutlich als Inbegriff von Provinz erscheinen: ein Alpental im Abseits, kaum bevölkert, der Zugang durch eine Schlucht erschwert. Also bestenfalls ein bescheidener Ferienort, denkt er sich, hier kann man beim Anblick des einfachen Landlebens den Stress ein wenig abbauen, aber sonst: tote Hose. „Das Calancatal wird nicht entleert“ weiterlesen