Die Dokumentation der Donaueschinger Musiktage 2014 zeigt noch einmal in aller Deutlichkeit die Programmpolitik des kurz darauf verstorbenen Leiters Armin Köhler. Drei SACDs präsentieren den instrumental/vokalen Zweig der neuen Musik, mit Werken von Friedrich Cerha über Wolfgang Rihm und Salvatore Sciarrino bis Brian Ferneyhough und Hanspeter Kyburz, und eine DVD enthält audiovisuelle Produktionen von Simon Steen-Andersen, Ondřej Adámek und Jennifer Walshe. Eine klare Trennung der Ästhetiken und Generationen, mit einigen Überlappungen. Die „analoge“ Generation huldigt noch der Disziplin der exakten, auf ein aufmerksames Hören gerichteten Partiturnotation, die „digitale“ nimmt weitgehend Abschied vom Papier und ernährt sich von ihrer Fernseh- und Internet-Erfahrung. Die ausgesuchten Klang-Bild-Metaphern von komisch bis bedrohlich machen die Publikum Spaß – audiovisuelles Entertainment at its best. (Neos)