Ein Augustinus-Oratorium zu schreiben ist nicht jedermanns Sache. Vor fünfzig Jahren machte Klaus Huber daraus eine schroffe, bekenntnishaften Vision, heute erzählt Enjott Schneider das wilde Leben des Nordafrikaners mit einer unverstellt eklektizistischen Musik. Das ist kein Nachteil, denn mit den gewählten Mitteln geht er äußerst einfallsreich um. Die Gesangspartien sind nah an der Sprache und ausdrucksstark komponiert, das Orchester trägt mit raffinieren Farben und kraftvollen Gesten zum Gelingen dieses musikalischen Porträts wesentlich bei. In den drei Vokalsolisten, dem Münchner Bach-Chor und dem Münchner Bach-Orchester unter Hansjörg Albrecht findet das Werk optimale Interpreten. Zweites Stück auf der CD ist „Höchsten Heiles Wunder“, eine Wagner-Paraphrase für Streichorchester und Tonzuspielung. (ambiente-audio.de)