Wie ein Wirbelwind rast Moritz Ernst bei „Manía“ von René Wohlhauser über die Tasten, ganz wie es sich bei einem Stück dieses Namens gehört. Die trockene Schärfe des Anschlags und das Tempo erinnern an die Stücke von Conlon Nancarrow. Für Wohlhausers nüchterne Kompositionsweise ist der abstrakte Klavierklang das passende Medium und Ernst der richtige Interpret. Die Energieschübe auf dieser Klavier-CD versieht er mit gehörigem Dampf und gewinnt dem Instrument ein breites Spektrum an Farben ab, sei es bei den nachklingenden Figuren der frühen Stücke, beim Spiel im Inneren des Klaviers oder in den winselnden Klängen von „Naschra“ für Sechzehntel- und Dritteltonklavier. Die Gegenüberstellung der beiden Versionen mit der „dekomprimierten“ Fassung für normales Klavier ist erhellend. (Neos)