Peter Hirsch dirigiert B. A. Zimmermann

Zwei gewichtige Werke aus der ersten Schaffensperiode von Bernd Alois Zimmermann hat Peter Hirsch mit dem WDR-Sinfonieorchester eingespielt: Das Konzert für Streichorchester von 1948 – die Umarbeitung eines Streichtrios aus Kriegszeiten – und die Sinfonie in einem Satz von 1951. Die in einer späteren Revision geglättete Sinfonie erklingt hier in der Erstfassung. Mit ihren explosiven Tutti, den wilden Orgelpartien und heftigen Kontrasten springt sie den Hörer förmlich an. Die verdrängte katastrophische Ostfronterfahrung Zimmermanns scheint hier durchzubrechen, und Hirschs packendes Dirigat arbeitet die Kanten und Abgründe der Musik unerbittlich heraus. Zwei Ballettmusiken aus den 1960er-Jahren, der „Roi Ubu“ und die mit „Giostra Genovese“ betitelten Tänze nach alten Meistern, kontrastieren das nur scheinbar. Das Katastrophische ist auch ihnen in maskenhafter Form eingeschrieben. (Wergo)

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