Unter dem Titel „Scherben“ hat das Kölner Ensemble Musikfabrik vier bemerkenswerte Werke von vier Komponisten eingespielt. Das titelgebende Ensemblestück von Enno Poppe, in dem Kleinpartikel zur kompakten Großform synthetisiert werden, ist eine reine Materialkomposition. Die andern drei Werke kreisen alle um die Vorstellung von Transzendenz. Die farbintensive „Sringāra Chaconne“ von Jonathan Harvey bezieht sich auf einen der neun Grundaffekte der indischen Kunsttheorie. „Notes on the Light“, ein ausgewachsenes Cellokonzert von Kaija Saariaho, stellt, ausgehend von einem Gedicht von T.S. Eliot, eine Annäherung in fünf Sätzen an das Phänomen des Lichts dar, und in „Chessed I“ für vier mal vier Instrumente, basierend auf der Kabbala, entfaltet Emanuel Nunes ein Stimmengeflecht von leuchtender Intensität. (Wergo)